Gestern mir das Buch “ Die Sünde der Frau“ von Connie Palmen geholt.
Die Biografien von Marilyn Monroe, Patricia Highsmith, Marguerite Duras im Schatten der abweisenden, psychisch kranken Mutter. Das Drama des abgeschobenen , nicht gewollten Kindes, das sich in einer neuen Rolle selbst erschafft, die Narbe der Kindheit ist Stärke in Form von Kreativität, eines unter die Oberfläche Dringens und Fluch zugleich. Der Fluch der nicht gefühlten Existenzberechtigung und der daraus folgenden medikamentösen Betäubung durch Alkohol. Allen gemeinsam ist die Erlösungssehnsucht, die Suche nach Symbiose mit gleichzeitiger Vermeidung von Nähe. Ein grandioses Buch.
Proust: Immer wieder ist es die Narbe die aufbricht, der nicht gegebene gute Nacht Kuss der Mutter, der Herausfall aus der Symbiose, durch sich selbst nicht lebensfähig sein. Albertine die eigentlich Frauen liebt, sich aber in diese vereinnahmende Beziehung begeben hat, lebt das Drama des abgeschobenen und unzureichend geliebten Kindes auf ihre Weise.
Ach, würde mich das doch sowas von nicht nichts angehen.
Man muss das Unerwünschtsein auf der Welt ja irgendwie auf die Reihe kriegen – wie die wilden Frauen das taten und tun: eigentlich selbstverständlich, da sonst tödlich.
Ja da stimme ich mit dir ganz und gar überein!
Söhne und ihre Mütter – never ending story
Töchter und ihre Mütter auch…
Aber das hat noch nicht so den Niederschlag in der Weltliteratur gefunden, oder?
Könnte sein:)))
der ausbleibende Gutenacht-Kuss als Trauma. Da brechen die schwachen Dämme der Normalisierung ein, und Verzweiflung überflutet das Herz. Ich kenne das als wiederholtes Kindheitserlebnis, und denke, es wirkt bis heute fort als lauernde Angst, wieder allein im dunklen kalten Zimmer zu liegen und zu lauschen auf die Welt da draußen, wo gesprochen und gelacht wird, wo es warm ist, und aus der die Mutter kommen und den Gutenacht-Kuss geben sollte , sie hat es versprochen, sie hat es vergessen. Und du bist ganz allein mit dir im kalten dunklen Raum.
Es braucht nicht viel, braucht keine „böse Mutter“ dafür.